Du bist hier: Projekte » Ghana Reisetagebuch » Tagesbericht Dienstag, 7.8.2001
Jetzt gerade zwischen tanzen und Frühstück: die meisten Leute sind heute nicht so richtig aus dem
Bett gekommen, aber als das Tanzen anfing, konnten auch die letzten den Halbschlaf abschütteln und
wurden endlich richtig wach. Die zwei Stunden sorgten bei manchem von uns für Schweißausbrüche und
auch für Erschöpfung, aber ich fand, dass es ein schöner Einstieg in den Tag war. Eben sagte Ecki
einen Satz, den ich hier zitieren möchte: So wie die Deutschen aufstehen und fernsehen, so stehen
die hier auf und gehen zum Strand trommeln.
Nach dem Frühstück, alle haben sich satt gefuttert und sich verstreut, an einem Tisch sitzen noch
Carla, Maria, Grit, Matthias, Stefan und Ecki. Plötzlich ein Knall, ein Jubel, und Ecki schreit:
Ja, Karsten, drei auf einen Streich! Ganz stolz hat Ecki allen Umsitzenden verkündet, dass er drei
Fliegen auf einen Streich gekillt hat.
Mir ist aufgefallen, dass das Wetter hier gar nicht so warm ist. Der Wind kühlt schön, und die
Wolken hindern die Sonnenstrahlen daran, ihre Wärme auf die Erde zu bringen. Noch ist es sehr
erfrischend. Und wie lange noch?
Jetzt allgemeiner Aufbruch, das Trommeln geht los. Für die meisten eine Weiterbildung, für manche
von uns ein Anfang. Auf jeden Fall für alle viel Freude. In den Pausen können es die einen gar nicht
erwarten, weiter zu trommeln, die anderen freuen sich total, ihre Lungen endlich wieder teeren zu
können. Die meisten von uns langweilen sich ein bisschen beim Trommeln, weil sie alles schon können.
Aber das wird sicher noch für alle sehr interessant.
Eben waren wir hier auf einem Rundgang durchs Kasapa-Center, und die hier angewandte Technologie ist
wirklich einzigartig in Ghana, Traditionelles mit Alternativem und Modernem gemischt. Mir
persönlich gefällt es hier sehr, ich könnte hier wohnen, ohne viel Komfort, und trotzdem sehr
gemütlich.
Ich habe etwa zwei Stunden mit Stefan und John erzählt, während die anderen unserer Gruppe baden
waren. John ist ein Junge aus dem Dorf hier. Sprachlich war es ein bisschen kompliziert, aber
trotzdem interessant, John ist total begeistert von den Besuchern des Kasapacenters und auch
generell von Deutschland. Sein Traum ist es, einmal nach Deutschland zu kommen.
Gleich werden wir singen (ghanaische Lieder, Noten auf der folgenden Seite), das wird sehr lustig,
denke ich. Ich bin mal gespannt, wie die Gruppe sich anstellt. Nach der Singstunde wurde das Ganze
noch erweitert zu einem Trommel- und Tanzevent, bei dem sich alle einbrachten und so richtig aus
sich heraus gingen. Allerdings hielten bei dem Wahnsinnstempo die meisten von uns nicht lange durch.
Auf mich als Zuhörer wirkte es jedenfalls sehr entspannend.
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