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Reformation (2003)

Denkanstösse heute - "Sobald der Gulden im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt." Allgemein: Die Reformation Martin Luthers hatte damals zur Folge, dass das Privileg zu Glauben, (wer Geld hatte bezahlte seine Schuld) und die Macht des Wissens (wer nicht Lateinisch konnte, kannte auch das Evangelium nicht) verändert wurden. Allein aus Gnade – das heißt, Glaube als Geschenk, von Gott an alle Menschen. Die Kirche musste nicht das erste Mal in ihrer Geschichte begreifen das Gott allen Menschen zugänglich ist und das Geld nicht mit Sündenvergebung gleichzusetzen ist.

Heute haben wir auf der Welt eine Situation, dass Geld die Welt regiert, dadurch Ungerechtigkeiten schafft und aufrecht erhält und am Leid vieler Menschen schuldig ist. Die Verschuldung der dritten Welt und die Wirtschaftsinteressen der Regierungen (dafür werden Kriege geführt) schreien nach einer kirchlichen und politischen Reformation.
Wir fordern unsere Kirche auf, sich zu positionieren und einzubringen in die Gesellschaft. Solange wir dazu schweigen, werden wir mitschuldig. Der lutherische Ruf zur Umkehr, heißt für uns heute, sich für eine gerechtere Welt und für die Entschuldung der Armen einzusetzen. Neben der Missionierung sehen wir hier eine genauso wichtige Aufgabe, die Wirtschaft in den Dienst des Lebens zu stellen. Wir alle, Menschen der ersten Welt, haben uns durch die Kolonialisierung und Ausbeutung der Länder des Südens schuldig gemacht.
Wir fordern alle politischen und religiösen Kräfte auf, die Entwicklungsländer an allen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. IWF und Weltbank werden aufgefordert demokratische Strukturen zu entwickeln, die eine gerechte Weltwirtschaft ermöglichen. Wir leben in einer Welt, in der durch Börsenspekulationen mehr Arbeit vernichtet wird, als durch unserer Hände Arbeit geschaffen wird.
Wir fordern die Regierungen auf, Gesetze zu erlassen, die Währungsspekulationen unmöglich machen.
Wir fordern die Verantwortlichen auf, die Entwicklungshilfe für die Grundversorgung (Gesundheit und Bildung) zu erhöhen. Öffentliche Dienstleistungen wie Wasser, Gesundheit und Bildung dürfen nicht privatisiert werden. Unternehmen sollen über ihr soziales und umweltbezogenes Handeln Rechenschaft ablegen (Fairer Handel).
Wir fordern stärker unterstützende Maßnahmen für Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende. Diese sind Opfer der derzeitigen Weltwirtschaft und brauchen unseren Schutz.
Wir unterstützen die vielen Initiativen und Bewegungen, die Globalisierung und Militarisierung (Attac, Freie Heide) in unserer Gesellschaft hinterfragen. Sie müssen von Regierungen an der demokratischen Willensbildung beteiligt werden.
Wir erteilen allen eine Absage, die Kriege rechtfertigen, Menschen zur Waffe zwingen und Waffenhandel betreiben, anstatt viele Grundursachen des Terrorismus durch soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit zu beseitigen.
Wir wollen uns einmischen, indem wir uns tatkräftiger für Gerechtigkeit in Wirtschaft und Politik einsetzen.
Wir wollen die Gewalt des gegenwärtigen ökonomischen Systems analysieren und in Bürger- und –Sozialbewegungen die Ungerechtigkeiten der ökonomischen Globalisierung abschaffen.
Wir nehmen Selbstbegrenzung und Einfachheit als Merkmale unseres Lebensstieles an, entgegen der herrschenden kulturellen Verhaltensmuster der Konsumideologie. Um gemeinsam vorwärts zu gehen in Richtung auf eine Wirtschaft im Dienst des Lebens müssen wir voneinander lernen und uns wechselseitig an die Hoffnung erinnern, die uns eint: „Christus und seine Leben spendendes Evangelium“.

(überarbeitet nach einer Konsultation des reformierten-lutherischen Weltbundes, der seine Mitgliedskirchen zu einem verbindlichen Prozess des Erkennens, -lernens und -bekennens im Rahmen wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und Naturzerstörung aufruft 15-19.06 2002)

Gert, Ecke, Hauie, Normen,Christine......... (Cafe Hinterhof)


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