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Kirchen sollen Atomwaffen ächten (2002)

Friedensdekade 2002: angelehnt am Aufruf des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins und des Internationalen Versöhnungsbundes Deutscher Zweig.

Die amerikanische Regierung sieht im Kampf gegen den Terrorismus den Einsatz von Atomwaffen vor.

…als massive Vergeltung im Falle eines Angriffes mit atomaren, biologischen oder chemischen Kampfstoffen

…im Falle eines Angriffs auf Israel

…im Falle eines Angriffs auf Taiwan

…bei einer überraschenden militärischen Lage besonders bezogen auf Entwicklungen in den Ländern IRAK, IRAN, SYRIEN, LYBIEN, NORD-KOREA, CHINA und RUSSLAND,

Wir fordern alle Kräfte auf sich daran zu beteiligen, dass Atomwaffen auf NULL abgerüstet werden. Dies ist aber nicht ausreichend, da anhand der gegenwärtigen Bedrohungs-mechanismen mit den aufgeführten Plänen bestehendes Recht auf mehrfache Weise gebrochen wird. Die oben aufgeführten Absichten markieren die ernstzunehmende Zunahme der weltweiten Bedrohungdurch Massenvernichtungswaffen. Bereits mit der Androhung von Atomwaffen und nicht erst mit deren Anwendung bewegen sich die Atomwaffenstaaten außerhalb des geltenden Rechts. (Internationaler Gerichtshof Den Haag,1996) Einzigste Ausnahme wäre eine Situation der extremen Vernichtungsbedrohung eines Staates.

Auch die Androhung und der Einsatz der sogenannten kleinen Atomwaffen befindet sich im Widerspruch zum geltenden Recht. (Verwendung von nuklearer Munition in Jugoslawien, Afghanistan und im Irak). Es gibt keine Atomwaffen , die nicht schon alleine durch ihre Art Mensch und Umwelt gefährden, verletzen und töten, allein schon durch ihren Besitz und der Wirkungsweise ihrer Androhung. Auch Deutschland ist durch die nukleare Teilhabe (deutsche Tornadopiloten üben in Büchel/Eifel den Einsatz von amerikanischen Atomwaffen) an diesem Rechtsbruch beteiligt. Wir erkennen, dass selbst die Begründung für den Besitz von Atomwaffen durch den Nato-Gipfel 1999 verlassen wird. Die BRD ist unmittelbar damit eingebunden, indem Sie Soldaten in den Krieg entsandt hat...(Afghanistan).

Wir bekennen: „Der Einsatz von Atomwaffen ist menschenverachtend, unsinnig und eine Gotteslästerung“.

Wenn Herr Bush im Mai dieses Jahres Bonhoeffer am Ende seiner Rede im Bundestag zitiert: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.“ und seinen Krieg gegen den Terrorismus und gegen die von ihm so benannte „Achse des Bösen“ rechtfertigen will, müssen Kirchen aufstehen und sich gegen diese Instrumentalisierung Bonhoeffers öffentlich wehren. Erst recht wenn die Anwendung von Atomwaffen damit einbezogen ist.

Wir rufen alle Kirchen auf gemäß ihrer Friedensethik den Schluss zu ziehen, die Anwendung und Androhung zu verurteilen und den Besitz und das Einüben im Umgang mit Atomwaffen zu ächten.

Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein (Ökumenisches Wort aus Amsterdam 1948). Wir verpflichten uns alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen und Konflikte durch aktive Gewaltfreiheit zu lösen. (Weltversammlung in Seoul zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung März 1990) Vertreter der Kirchen kritisieren das Konzept des atomaren „Ersteinsatzes“(1999) Wir fordern alle Kirchen dazu auf, sich politisch einzubringen und sich deutlich zu positionieren und zu bekennen. Friedenskreis Café Hinterhof / Neuruppin


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