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Mittwoch, 8.8.2001

Tanzen, aus sich heraustreten, fallen, abstürzen und wieder nach oben kommen, Explosion, Implosion, von innen nach außen, von außen nach innen, aufwachen, jeden Körperteil aufwecken, AUFWACHEN, berühren, sein eigenes Fleisch bewegen, Fett verbrennen, sich selbst spüren, aus der Erstarrung erwachen, der Kopf verliert seine übergeordnete Bedeutung, alles lebt, ein in Koma versetzter Leib erwacht. LEBEN PUR. Fesseln durchtrennen, sich loslassen, wiedererwecken., auferstehen ... Tanzen als Form von Religion, ganz sein, lebendig, Leib, Seele und Geist. Die fünfte Dimension ist das Gefühl, schweben, fliegen, die Masken fallenlassen, nackt, ... ein Boot, das lange durch einen Anker gehalten war, fährt ab. Sich nicht mehr anhalten können, Diskretion abstellen. So sein, wie man ist, sich nicht mehr selbst kontrollieren. Alles, was man sagen möchte, zeigen - Offenheit. Die Sprache wird sekundär. AUFWECKEN. Tanzen ist eine Form von Religiosität. So sein, wie Mann sein könnte, wie Frau sein will. Ekstase, das Leben ist endlich wahr, Träume werden lebendig. Das Gesicht ins Wasser eintauchen und AUFWACHEN. Die Zwischenräume werden eng, sich selbst berühren, sich selbst fühlen Berührung - eins werden, nicht mehr groß und nicht mehr klein, nur SEIN ...
Ecke

Heute gibt es Geld, alle sind kleine Millionäre geworden. 345000 Cedi ...ein gutes Gefühl, reich zu sein? Es gibt auch Münzen, doch davon sind wenig im Umlauf. 1000 Cedi etwa 33 Pfennige, 5000 Cedi ein durchschnittlicher Tagesverdienst, etwa 1,60 DM. Auf den 5000-Cedi-Scheinen steht GYE NYAME, nichts ist größer als Gott. 100$=690000 Cedi, hier ein Jahresverdienst, für uns Taschengeld für drei Wochen. Das Geld riecht streng.

Heute waren wir Fußball spielen im Dorf. Die Ghanaer haben uns gewinnen lassen. Sie haben mit uns gespielt und lieber ein Eigentor geschossen, als uns total verlieren zu lassen. Alle haben sich Mühe gegeben, besonders Grit, Uli, Maria, Carla und Rudi. Ulli über die vielen schwarzen Kinder: Die sehen alle so niedlich aus.
Ecke

Vom Fußball kommend ziehen wir mit einer großen Traube von Kindern / Jugendlichen in Richtung Kasapacenter. Ulli und Maria sind von mindestens 30 Kindern umringt, wie zwei Heiligenfiguren. Es gibt kleine Gespräche am Rand. Die Kinder zeigen uns ihre Hütten, wo sie wohnen, winken ihren Müttern zu. Als wir unserem Center näherkommen, springen die Guards auf und die Kinder bleiben zurück. Wir bleiben doch TOURIS, das wird uns schmerzlich bewußt, ist es nicht auch eine Entlastung für uns? Diese Art von Jugendbegegnungen sind anders als in Israel der Abstand, der Graben zwischen uns ist größer ...


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