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Montag, 20.8.2001

Jetzt ist es 12.00 Uhr und es regnet wieder mal. Einige (auch ich) haben den höchsten Berg Ghanas (872 m, Name AFADJATO) in Angriff genommen. Es ging um 7.00 Uhr los. Der atemraubende Aufstieg lohnte sich aber allemal. Ecki sagte, daß er sich auf diese Weise das Rauchen abgewöhnt hat, denn der eine oder andere merkte schnell, daß die Luft knapp wurde. Der Ausblick war herrlich. Ich konnte den Wasserfall (Name: Tagbo Falls) sehen, an dem wir einen Tag zuvor waren. Erst wunderte ich mich, denn neben dem Berg war ein noch viel höherer, doch der gehörte zum Nachbarstaat Togo. Auch den Voltastausee konnte man am Horizont erahnen. Eine Viertelstunde später kamen überraschenderweise auch die Küchenfrauen an. Der Abstieg ging schneller und war auch schöner, denn man konnte den Ausblick genießen und mußte nicht immer den Berg angucken. Nach der Wanderung freute ich mich dann über das zweite Frühstück. Jetzt müßte es bald Mittag geben und dann ...Als es sich dann ausgeregnet hatte, gingen wir zur Palmschnapsbrennerei. Also ich hatte mir darunter ein paar Räume mit Maschinen und Edelstahlbottichen vorgestellt. Das liegt wahrscheinlich an dem gewohnten Standard, denn es war alles andere als das.

Gefällte Palmen mit Calebashen als Auffangbehälter darunter, Erhitzen des Palmsaftes mittels Glut in einem ausgehöhlten Loch, so wird der Palmwein gewonnen. Dieser wurde von uns erst mal ausgiebig verkostet. Der Rest wird in einer Destillieranlage, die ziemlich abenteuerlich aussieht (siehe Skizze) zweimal gebrannt. Das Ergebnis, ein etwa 60 bis 70-prozentiger Palmschnaps, Akpeteshi genannt, wurde auch von uns verkostet (blind geworden ist keiner, also doch ordentlich gebrannt!)

Atissu gab ein paar Tropfen den Ahnen, den Rest füllte er in seine Wasserflasche. Beim Steck-Mensch-ärger-dich-nicht vor dem Abendbrot sagte Karsten: ?Howie findet das Loch nicht!? und Martin meinte: ?Ihr habt ja alle schon einen drin!? Nach dem Abendessen unterhielt ich mich mit Susanne über den Glauben der Ghanaer, z.B. über Fetisch und Fetischpriester, weiße und schwarze Magie, Geister, Aberglauben. Sie erzählte etwas über die ziemlich geheimnisvollen Feste (Trance etc.). Dann gab es ein Trommelkonzert, und wir führten unseren Tanz vor, danach zeigten die Dorfbewohner, was sie können. Der Abend klang dann mit dem Kneipengang aus.
Matthias Minke

Zusatz: Kofi und Frances haben einen Deal, und sie wird ihr Versprechen einhalten: wenn sie für eine Woche aufhört zu rauchen, bekommt sie eine Trommel.


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