Logo Café Hinterhof
evangelisches Jugendzentrum
Logo

Du bist hier: Projekte » Ghana Reisetagebuch » Tagesbericht

Sonntag, 12.8.2001

Für die, die zum Straßenkinderprojekt mitfahren, wird das Frühstück vorverlegt, um halb neun ist Abfahrt. Von der ganzen Gruppe sind nur noch sieben Leute einsatzbereit. Der Rest beteiligt sich an der Rallye de Toilette. Wir fahren quer durch Accra, nachdem der Fahrer ein paar Passanten nach dem Weg gefragt hat, sind wir endlich an dem Haus angelangt. Das Haus macht auf mich den Eindruck, als wenn sich dort wieder ein Reicher verbarrikadiert hat. Das schwere Eisentor geht auf, und wir werden von einer deutschen Praktikantin empfangen. Wir kommen in einen Raum, in dem Kinder frei singen und tanzen. Eine dreiviertel Stunde schauen wir zu, dann führen sie uns einstudierte Tänze vor. Man könnte denken, sie hätten sich schon wochenlang auf den Empfang vorbereitet. Wir boten dann drei Lieder aus der Pusteblume dar (u.a. Löwenzahn und ein englisches Lied, bei dem die Kinder mitsangen).Danach hielt eine Frau eine sehr fundamentalistische Predigt über Gott und die Welt und Jesus. Dort sagte sie auch, daß unsere Reise nach Ghana schon seit der Entstehung der Welt feststand. (Demnach ist mein Leben schon vorprogrammiert, krasse Vorstellung, aber irgendwie auch beruhigend.) Genauso sprach auch Silke, die Leiterin des Projekts. Nachdem sie in ihrer Jugend- und Studentenzeit in Drogen, Sucht und Alkohol lebte, kam sie 1992 das erste Mal nach Ghana und fand dort Einsicht und Erleuchtung ... und ihre Lebensaufgabe, nämlich die Kinder der auf der Straße lebenden behinderten Eltern aufzunehmen und solange zu betreuen, bis sie auf eigenen Füßen stehen. Sie hat jetzt 24 Kinder in ihrer Obhut.

Mit den Kindern machten wir am Nachmittag noch einige Spiele. Gegen Abend verabschiedeten wir uns, verabredeten aber gleich ein Wiedersehen zum Straßengottesdienst. Nach einer elend langen Rückfahrt wieder im Kasapa-Center. Und wieder ein überaus spektakulär leckeres Abendessen.
Matthias Minke


Info-Plakate